We Are Okay
Autor LaCOUR, Nina
Verlag Dutton 2017
Das Buch hat den Michael L. Printz Award2018 gewonnen, aber immer dann, wenn das Wort ‚poignant‘ in irgendwelchen Besprechungen auftaucht, werde ich vorsichtig. Zugegeben, das ist ein traurige Geschichte von Verlust, Einsamkeit und Verstummen.
The truth was vast enough to drown in, meint Marin, die Protagonistin. Ja, das mag schon stimmen, aber wenn so gar nichts beim Ertrinken weitergeht, dann muss man sich mit ‚poignant‘ begnügen.
Marin, deren Mutter beim Surfen ertrunken ist, wächst bei ihrem Großvater an der kalifornischen Küste auf; eines Tages stirbt der Großvater und Marin findet heraus, dass er einen geheimnisvollen Briefwechsel geführt hat, dass ihr Leben nicht auf den festen Füßen steht, die sie immer angenommen hat. Hals über Kopf flieht sie nach New York, um dort ein College-Studium zu beginnen. Es ist tiefster Winter und ihre einstige Freundin Mabel, der sie sich besonders verbunden fühlte (warum, verrate ich der bisschen Spannung wegen nicht), kommt sie zu besuchen, mehr noch, kommt, sie heimzuholen. Aber Marin ist in Sprachlosigkeit versunken und kommt weder mit Verlust noch Täuschung zurecht.
Das klingt ja einigermaßen interessant und solide, aber als Leser/innen werden wir verdammt lange im Dunkeln gehalten und finden es nicht so richtig nachvollziehbar. als endlich der Knoten entwirrt wird. Oder vielleicht liegt es nur an mir, der mit so viel raunender Sensibilität nicht umgehen kann. Aber ich bin mir sicher, dass es genug Leserinnen gibt, die derlei zu schätzen wissen.
pp. 234 | 5. Klasse