Louie, ein Teenager, erzählt uns die Geschichte. Er hat vor ein paar Monaten seinen älteren Bruder bei einem Unfall verloren, niemand von der Familie kommt zurecht mit dem Verlust. Da entschließt er sich, seinen Ingenieur-Vater ins sogenannte Endland zu begleiten; dort werden sie von einem Tsunami überrascht, der verheerende Folgen hat. Der Vater kehrt bald zurück, um zu helfen, Louie, der sich noch immer einbildet, mit seinem toten Bruder Kontakt zu haben, gesellt sich wieder zu seinem Vater und muss feststellen, dass er die Toten sehen kann, die offensichtlich auf der Suche nach etwas sind.

Die abgeschiedenen Endländer glauben auch daran, dass nur ein wiederholtes Erzählen des Verlustes die Trauerarbeit fördert und die Toten zur Ruhe kommen lässt. Louies Vater ist skeptisch, aber Louie verbringt eine Woche, um den Trauernden zuzuhören, die sich sichtlich erleichtert darüber zeigen. Und schließlich muss Louie noch etwas erledigen, das für einen stärkeren Frieden sorgen könnte.

Fine ist Profi genug, diese Geschichte facettenreich zu erzählen; das ist das Unglück, da sind die in ihren Ritualen gefangenen Endlander, da sind die Rationalisten (Louies Vater etwa), da ist der wichtige Umgang mit Trauer, sowohl für die Endlander als auch für Louie. Und so entsteht unversehens ein komplexes und spannendes Buch. Man darf sich auf den nächsten Fine-Roman freuen.

pp. 275 | 5. Klasse