A Monster Calls
Was für ein gelungenes Buch – obwohl die Voraussetzungen ja ungünstig und traurig waren. Die Geschichte basiert auf einer Idee der an Krebs verstorbenen Jugendbuchautorin Siobhan Dowd (s. Archiv), und Patrick Ness, Autor der Chaos walking Trilogy (s. Archiv), hat sich des Vermächtnisses angenomm ...
Was für ein gelungenes Buch – obwohl die Voraussetzungen ja ungünstig und traurig waren. Die Geschichte basiert auf einer Idee der an Krebs verstorbenen Jugendbuchautorin Siobhan Dowd (s. Archiv), und Patrick Ness, Autor der Chaos walking Trilogy (s. Archiv), hat sich des Vermächtnisses angenommen und ein ergreifendes Buch über das Sterben geschrieben, das von Jim Kay kongenial illustriert wurde.
Conor hat nicht mit dieser Art von Monster gerechnet – nämlich mit der riesigen Eibe vor seinem Haus, die Monstergestalt angenommen hat und pünktlich um sieben Minuten nach Mitternacht erscheint. Conor, in der Schule ein Außenseiter, von ‘bullies’ verfolgt, von den Lehrerinnen und Lehrern mitleidig angesehen oder ignoriert, weil seine Mutter im Sterben liegt, beginnt sich mit dem Monster zu unterhalten. Viel andere Möglichkeiten zu reden hat er nicht: Die Großmutter ist ihm zu organisiert und schroff, der Vater lebt in zweiter Ehe in den USA – und als er auftaucht, ist er auch wenig Hilfe. Und die Mutter ist meist zu schwach von der Chemotherapie.
Das Monster erzählt Conor drei Geschichten, die allesamt verblüffend sind; und es will die vierte Geschichte von Conor hören, aber der weigert sich, so gut es geht. Denn die vierte Geschichte heißt, der Wahrheit ins Gesicht sehen.
Wirklich verblüffend, ganz ungemein traurig, exzellent geschrieben und illustriert. Wer eine Möglichkeit kennen lernen will, wie ein Teenager mit dem Tod einer geliebten Person umgeht – hier bietet sich eine großartige Gelegenheit. Besonders interessant auch Conors Wahrnehmung seiner Umwelt, die ihn, ohne es so recht zu wissen, noch mehr in die Isolation treibt.
Pflichtlektüre!
Walker Books 2011; pp. 216