Erzählt wird die Geschichte der Herbert-Kinder, die aus einer wenig begüterten Familie stammen. Die Älteste, Beauty, ist 17, dick und wenig attraktiv, die Jüngste, Autumn, ist 11. Abwechselnd erfahren wir vom Alltag der Kinder, den Sorgen der Familie, den Liebesnöten, den Zornesattacken der leicht behinderten Fancy, den kleinen Freuden und Schwierigkeiten in der Schule. Zwischen diesen Kapiteln lesen wir von dem Mann, der die Mädchen beobachtet und sich überlegt, welches er wohl für sich aussuchen soll. Es ist schließlich Autumn, die in seine Gewalt gerät. Ihre Gefangenschaft macht dann etwa ein Drittel des Buches aus, unterbrochen von der verzweifelten Suche nach ihr.

Keine Frage, das liest sich spannend, auch wenn das Buch ziemlich lange braucht, um auf Touren zu kommen. Wir werden dafür mit ein bisschen amerikanischem Alltag der wenig Wohlhabenden belohnt. Was das Buch natürlich wirklich unheimlich macht, ist der Charakter des Pädophilen, der sich keiner Schuld bewusst ist. Die Blicke in seinen Kopf sind naturgemäß wenig erfreulich, tragen aber sicher zur Spannungskurve des Romans entscheidend bei. Ein Sommerreißer.