Keine Frage – das ist gelungene Spannungsliteratur, wenn auch die routinierten Leser/innen sofort wissen, wie sich die Geschichte entwickeln wird.

Die 14-jährige Roxy hat Schwierigkeiten zu Hause, wird vom eher zufälligen Sex schwanger – und reißt von zu Hause aus. In London gibt es eine Anlaufstelle für Mädchen wie sie, aber da Roxy minderjährig ist, sieht sich die Sozialarbeiterin gezwungen die Polizei zu informieren. Gerade rechtzeitig kann Roxy verschwinden und findet Aufnahme bei Mr & Mrs Dyce, einem netten alten Ehepaar, das irgendwo am Land ein riesiges Haus besitzt, in dem Mädchen in Ruhe ihre Entbindung abwarten können. Seltsam findet Roxy nur, dass es keine Außenkontakte gibt und dass man nie ein Mädchen, das entbunden hat, zu Gesicht bekommt – schon gar nicht aber die Babys. Die andern Mädchen suchen Roxy zu beruhigen, die alsbald den Verdacht hegt, die Dyces verkaufen die Babys an adoptivwillige Paare. Aber die Wahrheit ist natürlich noch schlimmer…

Wie gesagt, das ist recht spannend geschrieben, lässt sich leicht und schnell lesen und erzeugt die gehörige Portion 'frisson', zumal im Nachwort zu lesen ist, dass dem Roman wahre Geschichten zugrunde liegen. Und es spricht für MacPhail, dass man umblättern und umblättern möchte um die ganze Wahrheit zu erfahren, selbst wenn man ihr meist ein paar Schritte voraus ist. Auch für Lesefaule ein gutes Buch.