Das ist eine spannende Kriminalgeschichte, vom vierzehnjährigen Martyn erzählt, der mit seinem Alkoholiker-Vater lebt und wenig Freude am Alltag hat – wenn da nicht Alex wäre, ein Mädchen, das zwei Jahre älter ist und kürzlich mit ihrer Schauspielerin-Mutter in die Nachbarschaft gezogen ist.
Martyn hat es sich irgendwie eingerichtet mit seinem Vater, der als ein ziemlicher Widerling gezeichnet wird; als es aber eines Abends zu einer Auseinandersetzung kommt, versetzt ihm Martyn einen Stoß, sein Vater stürzt unglücklich und ist tot. Gemeinsam mit Alex will er die Leiche loswerden, doch Dean, der Freund von Alex, kommt dahinter, dass auch Geld im Spiel ist (30,000 Pfund wurden von Martyns Vater erwartet), und er erpresst die beiden.
Es beginnt ein kompliziertes Spiel, bei dem – so viel sei hier verraten – Dean auf jeden Fall den Kürzeren zieht. Aber eine überraschende Wendung zeigt auch, dass Martyns kluge Überlegungen, gespeist durch Inspektor Morse-Serien, nicht ganz den gewünschten Erfolg bringen.
Brooks schrieb nicht nur ein spannendes Buch, sondern er verstand es auch, die einigermaßen trostlose Welt des Martyn Pig anschaulich einzufangen. In den acht Tagen, die wir ihn begleiten, wandern wir durch einen tristen Alltag (mit schlechtem Wetter), der nur durch die Freundschaft zu Alex erhellt wird. Ob das reicht, erfahren wir im Epilog...
Ich habe "Martyn Pig" nicht nur mit Vergnügen gelesen, sondern bin auch auf Brooks' neues Buch, "Lucas", neugierig geworden.