Der neue Brooks (s. Archiv für weiter Titel) ist wieder beste Spannungsliteratur – hier wird einmal nicht das Buch zum Comic, sondern das Comic zum Buch gemacht.

Tom (15) lebt in einem dieser großen Estates, in denen Jugendbanden regieren, Gewalt und Drogen den Alltag bestimmen, das Leben die Vorhölle ist. Er wächst bei seienr Großmutter auf und ist eigentlich nur mit Lucy befreundet. Die wird eines Tages von einer Gang vergewaltigt und Tom wird just in dem Moment eher zufällig auch ein Opfer. Jemand wirft aus dem 30. Stock ein Handy auf ihn, das eine tiefe Kopfwunde verursacht.

Nach der Operation kann er plötzlich Dinge, die sonst nu rein Riesencomputer kann. Er vermag es, in alle Systeme hineinzuhacken, er kann sich gegen Angriffe (auch physische) abschirmen, er kann Elektrizität aufladen und sie als Waffe einsetzen. Kurzum, er ist dabei, ein Superheld zu werden: iBoy.

Kein Wunder, dass er nicht nur in heiklen Situationen eingreift, er macht sich auch daran, Lucys Vergewaltiger zu bestrafen. Da taucht ein Widersacher auf, mit dem er nicht gerechnet hat: Hellman, der das Verbrechen vor Ort kontrolliert...

Wie gesagt, das ist bis zum cliffhanger-Finale eine sehr spannende Geschichte, flott und mit viel Rhythmus (wie Brooks in einem Interview erklärt) geschrieben, aber das ist auch mehr als nur ein Reißer, denn Brooks gibt tatsächlich ein bisschen Einblick in den tristen Alltag der Plattenhochbauten. Und die Möglichkeit einer Fortsetzung hat er sich auch nicht versagt – wollen wir also hoffen. Bis dahin kann das Buch durchaus einige ‘reluctant readers’ beschäftigen.

Penguin Books 2010; pp. 290