Thirsty

Und wieder einmal zeigt sich: Don't judge a book by its cover!Was hier nach kindischem Zahnspangenvampir aussieht, das ist in Wirklichkeit ein abgefeimter Vampirroman für Jugendliche, der recht gekonnt zwischen dem Schrecken (Einsamkeit, Gejagtwerden etc.) und dem Unterhaltsamen (Teenager-Welt) ...

Und wieder einmal zeigt sich: Don't judge a book by its cover!
Was hier nach kindischem Zahnspangenvampir aussieht, das ist in Wirklichkeit ein abgefeimter Vampirroman für Jugendliche, der recht gekonnt zwischen dem Schrecken (Einsamkeit, Gejagtwerden etc.) und dem Unterhaltsamen (Teenager-Welt) angesiedelt ist.
Chris will eigentlich nicht viel: mit seinen Freunden Tom und Jerk rumhängen und endlich Aufmerksamkeit und Gunst von Rebekka Schwartz erlangen. Da merkt er eines Tages, dass er sich allmählich in einen Vampir verwandelt. Dazu ist zu sagen, dass Chris in einer Welt lebt, in der Vampire offensichtlich zum Alltag gehören: Sie werden gejagt, gefoltert, getötet – mit großem Hass, versteht sich. Die Vampire ihrerseits sind bei ihrer Nahrungssuche auch nicht zimperlich.
Enter Chet, the celestial being! Chet versucht Chris zu überzeugen, dass er den Mächten des Lichtes dienlich sein könne – dann würde ihn Chet auch vor der Transformation bewahren. Chris müsse nur helfen, Tch'muchgar, den Vampirlord, zu besiegen. Chris willigt ein, doch dämmert ihm allmählich, dass es alles andere als einfach ist, Gut und Böse zu unterscheiden. Ist Chet ein Lichtwesen oder ein Vampir? Auf wessen Seite kämpft Chris? Würden seine Eltern zu ihm halten? etc. etc.
Anderson entwickelt einen ausgesprochen humorvollen Stil in jenen Passagen, wo er das hochtrabend Gute persifliert, er hat aber auch, like, ein gutes Gespür, like, was so, like, die Alltagssprache (in ihrer Verkümmertheit) ausmacht. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich das Buch also mit großem Vergnügen gelesen, zumal Anderson es vermeidet, auf ein Auflösen aller Konflikte zuzusteuern.
Eine Warnung sei allerdings ausgesprochen: Leichte Lektüre ist es keine, denn sprachlicher Humor verlangt immerhin recht passable Englischkenntnisse. Drücken Sie das Buch daher eher Schülern/-innen der 5. Klassen in die Hand...

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/unheimliches/detail/thirsty.html
Kostenpflichtig
nein