Der Erzähler, Dr Stephen Pearce, ist mit seinem älteren Bruder Kits, einem erfolgreichen Draufgänger, und einem Team von drei weiteren Bergsteigern im Jahre 1935 aufgebrochen, den Kanchenjunga im Himalaya-Massiv zu besteigen. 29 Jahre zuvor war die Lyell-Expedition tragisch am Aufstieg gescheitert, nunmehr will die Gruppe auf derselben Route die Bezwingung schaffen.

Stephen ist beunruhigt: Die ‚coolies‘ erweisen sich als abergläubisch, auch er nimmt immer wieder eine Figur wahr, von der nicht gesagt werden kann, wer sie ist. Die Schwierigkeiten häufen sich, und als der Rucksack eines Verunglückten gefunden wird, droht Stephen den Verstand zu verlieren. Allmählich kommt die Wahrheit über die Lyell-Expedition ans Tageslicht, was weiter zum Zerfall des Teams beiträgt. Arroganz und Selbstüberschätzung der typisch britischen ‚Helden‘ tun das Ihre.

Neben dem Horror, der sich allmählich entfaltet, spielt die Landschaft, spielt der Berg eine wichtige Rolle. Was im Basislager mit einem Lachen abgetan werden kann, wirkt in der immensen Höhe und Einsamkeit bedrohlich. “Being on a mountain forces us to confront the vast, unsentient reality that’s always present behind our own busy little human world,” meint Stephen.

Michelle Paver (Chronicles of Ancient Darkness; Gods and Warriors-Series) hat, wie immer, gründlich recherchiert und ein Buch geschrieben, das einen noch lange nach der Lektüre begleitet. Zu empfehlen!

pp.240 | 5. Klasse