Rats
Paul Zindel, Autor von durchaus betulich-lesenswerten Büchern wie den igman-Romanen, hat offensichtlich in den letzten Jahren das Genre gewechselt und sieht sich im populären Ökohorror der 90er Jahre um. "Rats" erinnert natürlich in vielen Aspekten an James Herberts klassisch ...
Paul Zindel, Autor von durchaus betulich-lesenswerten Büchern wie den igman-Romanen, hat offensichtlich in den letzten Jahren das Genre gewechselt und sieht sich im populären Ökohorror der 90er Jahre um. "Rats" erinnert natürlich in vielen Aspekten an James Herberts klassische Rattentrilogie, mit dem Unterschied, dass hier zwei Jugendliche, Sarah und ihr jüngerer Bruder Michael, letztendlich zur Rettung New Yorks beitragen und die Invasion der Riesenratten beenden können. Michael hat obendrein den Vorteil, dass sein Haustier eine weiße Ratte ist, die offensichtlich mit den anstürmenden Horden eine Abmachung trifft, die Kinder zu schonen. Dafür werden alle paar Kapitel ein paar Erwachsene genüsslich gebissen, zerrissen, gefressen - wie das halt so ist in Rattenromanen. Eine besonders scheußliche Szene findet sich in jenem Abschnitt, wo Sarah und Michael den Rattenkönig in seiner Brutstatt aufsuchen und die Oberratte auf widerliche Weise an Sarah herumschnüffelt.
Für Jugendliche mithin ein durchaus spannender, bisweilen unappetitlicher Roman, der vom Splatter-Horror zwar noch einiges entfernt ist, der aber den wohligen Schauer bestimmt vorantreibt. Wer also nur durch Reißer zum Lesen zu animieren ist, der findet bestimmt Gefallen an diesem Buch, wobei aber gerade die rattendominierten Szenen nicht unbedingt in leicht verständlicher Sprache geschrieben sind.
Eins lässt sich auf jeden Fall mit Sicherheit sagen: Mit derlei Themen ist offensichtlich mehr Geld zu machen als mit der guten alten Jugendproblematik; Zindel wird das wohl auch gemerkt haben.