Man braucht halt eine ordentliche Portion von „willing suspension of disbelief“, um die Handlungsweise der Protagonistin nachvollziehen zu können, aber Spannungsliteratur soll vor allem Spannung erzeugen und nicht unbedingt realistisch sein.

Maya(14) und ihr Bruder Leo (9) werden aufs Land (Cornwall) verfrachtet, wo die Großeltern eine Seifenfabrik (Peyton) besitzen. Nicht nur, dass Maya wenig Lust hat, über den Sommer von London weg zu sein, ist sie erst recht nicht erfreut, als sie erfährt, dass sie in der Fabrik ein Praktikum absolvieren soll; aber dort steht der strengen Großmutter immerhin ein stets gut gelaunter Onkel Harry gegenüber.

Bald lernt Maya einen gleichaltrigen Jungen, Bear, kennen, der in einer Aussteiger-Gruppe, die auf Nachhaltigkeit bedacht ist, lebt. Großmutter hält die Öko-Freaks (wie sie meint) für gefährlich, und als gegen die Fabrik eine Bombendrohung erfolgt, verdächtigt sie natürlich die Gruppe.

Die Gruppe wiederum versucht herauszufinden, wer jede Woche Müll in die Landschaft entsorgt. Maya, die es sich weder mit Großmutter verscherzen kann noch mit Bear verscherzen will, gerät bald in ein Netz von Lügen, denn die Öko-Gruppe darf natürlich nicht wissen, dass sie zu den Peytons gehört. Bald aber ist sie zum Handeln gezwungen, und das Lügennetz wird immer enger…

Wie gesagt, nicht alles lässt sich auf Logik abklopfen, aber McKenzie erzählt flott und weckt so nebenbei Bewusstsein für Abfallwirtschaft, Kleiderindustrie, Chemikalien etc. Derlei Lektüre schadet natürlich keinem Jugendlichen, zumal sie durchaus spannend ist.

pp. 266 | 4./5. Klasse