Als Holly sechs war, verließ ihre Mutter den Ehemann, der als Pferdezüchter ein verschrobenes Leben führte. Nun ist Holly 14, ihre Mutter hat schon lange einen neuen Partner, drei weitere Kinder und einen guten Job im Fernsehen. Alles scheint bestens, doch Holly hat nach wie vor schöne Erinnerungen an die Zeit von damals, und große, vage Sehnsüchte lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Genährt werden diese Sehnsüchte durch E-Mails von einem geheimnisvollen Zed, vollends angeknüpft aber wird an sie, als ein seltsamer Fremder auftaucht. Natürlich ist es Hollys Vater, und sie beschließt, mit ihm für ein paar Tage mitzureisen. Sie bleiben ein Wochenende an der Küste und dann geht es zurück zum Gestüt, wo Holly die Großeltern etc. trifft. Allmählich findet sie sich vor der schwierigen Entscheidung, zu wem sie künftighin gehören will. Als ihre Mutter auftaucht und Holly zurückfordert, geht diese ohne größere Widerstände zurück. Aber die Entscheidung ist noch nicht gefallen - es folgt noch ein Ereignis, das Holly bei ihrer Wahl hilft.
Doherty, weithin bekannt durch "Dear Nobody", hat ein Buch in ihrem unverwechselbar-zurückhaltenden Stil geschrieben, und auch wenn es sozusagen 'langsam anläuft', so entwickelt es doch mit der Zeit so viel eigendynamische Spannung, dass ich es ohne zu pausieren gelesen habe. Manchen Jugendlichen mag es zu langsam und betulich sein, aber wer ein bisschen ein Gefühl für Zwischentöne entwickelt hat, vor allem aber wer sich die Situation des Hin- und Hergerissenseins vorstellen kann, der wird von diesem Buch ebenso angetan sein wie ich.