Träumen und Erinnerungen sind ja in vielen Büchern Lowrys ein zentrales Thema. Auch in diesem haben wir es mit "dream givers" zu tun, die, im Kampf gegen die "Sinisteeds", die Alpträume verursachen, Menschen und Tieren gute Träume und Unbeschwertheit geben wollen.

Auf der einen Seite lesen wir sozusagen vom "training day" eines dieser Wesen. Littlest muss erst lernen, mit ihrer Gabe umzugehen – und sie lernt es so gut, dass sie am Ende in Gossamer umgetauft wird, weil ihre "Berührung" so leicht ist.

Die Lernobjekte, und das ist die andere Geschichte, die erzählt wird, sind eine müde, abgekämpfte Frau und ihr Hund. Diese Frau kümmert sich um ein Kind, den zornigen kleinen John, der vom Vater misshandelt wurde, dessen Mutter dies lange untätig mit angesehen hat und sich nun nichts sehnlicher wünscht als ihr Kind zurück zu bekommen.

Lowry vermischt mit der ihr eigenen Meisterschaft die beiden Geschichten, ihre Sprache ist klar, bisweilen etwas märchenhaft. Leichte Lektüre für Jugendliche ist es dennoch nicht unbedingt, weil man sich auf Lowrys Erzählwelt, die hier fernab von Action und besonderer Spannung existiert, einlassen muss. Wer das tut, wir aber mit einer schönen und lesenswerten Geschichte belohnt.