Frank ist Psychotherapeutin, die auf Traumata spezialisiert ist, und das merkt man dem Buch an, in dem es um einen Autounfall und seine Folgen geht.

Anna ist eine typische Jugendliche, zwischen Verantwortungsbewusstsein und Unbekümmertheit pendelnd. Nach einer Party, die sie mit einer Freundin besucht hat, wird sie auf dem Heimweg in einen Autounfall verwickelt. Die Fahrerin des anderen Autos ist nach einem Ausweichmanöver auf die andere Straßenseite geraten und in Annas Wagen gekracht. Schlimm genug. Doch dann stellt sich heraus, dass die Fahrerin, die den Unfall verursacht hat, die Freundin von Annas Bruder Jack war, die schöne und liebenswerte Cameron. Für Anna und ihre Freundin beginnt eine lange Zeit der Heilung – physisch und psychisch. Noch schlimmer aber sind die Trauer und Teilnahmslosigkeit, die Jack zeigt. Anna ist bereit sich durchzukämpfen, mit ihrer Schuld (obwohl sie im technischen Sinne schuldlos ist) fertig zu werden. Doch Jack scheint den Anforderungen es Weiterlebens nicht gewachsen…

Frank hat ein interessantes Thema aufgegriffen und es in weiten Teilen sehr packend und lebensnah erzählt. Sie hat vermutlich auch en Stück Warnliteratur geschrieben, weil über diese Schiene am ehesten bewusst wird, was für eine Verantwortung man als Lenker/in eines Autos hat. Aber die Fahrt, um ein fast plattes Bild zu bemühen, führt doch bisweilen durch immer gleiche Landschaften und wird ein bisschen eintönig. Dennoch muss gesagt werden: In solche Gegenden führen wenige Wege, daher scheint es mir ziemlich wichtig, dass das Buch seinen Platz in den Schulbibliotheken findet – gleich neben den andere drei Büchern von E. R. Frank