Wintergirls

Lia ist anorexisch – und hat noch dazu jede Menge Problem am Hals. Ihre Freundin und Mitstreiterin Cassie ist tot, und Lia fühlt sich mitschuldig, denn Cassie hat 33 Mal vor ihrem Tod angerufen und Lia hat nicht geantwortet. Lia und Cassie sind „Wintergirls“, schweben zwischen Leben und Tod, hun ...

Lia ist anorexisch – und hat noch dazu jede Menge Problem am Hals. Ihre Freundin und Mitstreiterin Cassie ist tot, und Lia fühlt sich mitschuldig, denn Cassie hat 33 Mal vor ihrem Tod angerufen und Lia hat nicht geantwortet. Lia und Cassie sind „Wintergirls“, schweben zwischen Leben und Tod, hungern, ritzen, entziehen sich der Welt. Lia hat noch dazu Probleme mit ihren geschiedenen Eltern, tritt die Flucht aus dieser Welt eben auf ihre Weise an.

Sie verliert sich einer Obsession, die von hartem Kalorienzählen (nicht mehr als 500 am Tag) geprägt ist, in der sie sich unentwegt als die fette Kuh sieht, in der nichts anderes Bestand hat als der innige Wunsch, möglichst wenig oder nichts zu essen.

Immer wieder schwebt sie daher zwischen Tod und Leben – und versucht herauszufinden, ob sie eine Wahl hat.

Es gibt ja einige Bücher zur sog. Kalorienliteratur, aber keines ist so beklemmend wie das von Anderson. Gier wird nicht moralisiert, hier wird auch nicht unterhalten (wie etwa in den witzigen Henning von Lange-Romanen zum Thema), hier wird mit Kälte und Präzision geschrieben. Das hat auch schon ihren Bestseller „speak“ (s. Archiv) ausgezeichnet, und das macht auch „Wintergirls“ zu einem absolut lesenswerten Buch. Und wer es als Klassenlektüre nimmt, der kann sich über einen Anhang mit vier Seiten Fragen zum Roman freuen.

speak/Penguin 2009; pp. 278

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2010
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/tod/detail/wintergirls.html
Kostenpflichtig
nein