Twilight

Das Problem mit diesen Büchern ist – bevor die Jugendlichen sie auf Englisch lesen können, hat sie der/die Deutschlehrer/in schon empfohlen, die Tante schon zum Geburtstag gekauft ("Biss zum Morgengrauen"). Hilfe gibt es nur kurzfristig, denn "Twilight" ist der erste Band der höchste erfolgreich ...

Das Problem mit diesen Büchern ist – bevor die Jugendlichen sie auf Englisch lesen können, hat sie der/die Deutschlehrer/in schon empfohlen, die Tante schon zum Geburtstag gekauft ("Biss zum Morgengrauen"). Hilfe gibt es nur kurzfristig, denn "Twilight" ist der erste Band der höchste erfolgreichen Vampir-Serie von Meyer, der dritte ("Eclipse") ist für August 2007 angekündigt; wer da nicht auf die Übersetzung warten will, der ist auf die englischsprachige Ausgabe angewiesen.

Die 17-jährige Bella zieht zu ihrem Vater, dem Sheriff eines Kaffs in der Nähe von Seattle, und lernt dort die Cullen-Familie kennen, besonders aber Edward, der sich zuerst äußerst abweisend zeigt. Erst allmählich begreift Bella, nicht zuletzt unterstützt durch Geschichten, die sie von einem Jungen aus dem Reservat hört: Die Cullens sind Vampire, und Edward will sich keinerlei Versuchung aussetzen, denn immerhin sind die Cullens gute Vampire, die nur Wild, aber keine Menschen jagen. Bella lässt sich aber nicht abschrecken, und bald sind Edward und sie ein Paar, das natürlich unter den schwierigen Bedingungen zu leiden hat. Als ein Jäger-Vampir durch den Ort kommt und Jagd auf Bella machen will, liegt es an der Cullen-Familie, sie zu beschützen, auch wenn sie sich gegen Bellas Eigenwilligkeiten durchsetzen müssen.

Meyer hat weite Strecken des Romans der langsamen Annäherungen der beiden Hauptcharaktere gewidmet, der sich entwickelnden Liebesbeziehung, gar nicht so sehr den Schwierigkeiten. Erst im letzten Drittel des Romans wird es ein echtes Abenteuerbuch mit Tempo und Spannung; bis dahin ist "Twilight" eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die sich relativ langsam entwickelt. Dies wissen offensichtlich jugendliche Leserinnen besonders zu schätzen, denn die Zahl der 11-12-jährigen Fans ist ziemlich groß; die sind vermutlich nicht nur am Vampir-Thema, sondern an dieser gefährlichen Liebe interessiert, denn Sich-Verlieben bietet ja auch immer einen Gefahren-Aspekt, und Meyer bedient diese kindliche Angstlust offensichtlich recht gekonnt. Darüber hinaus ist die Trilogie (falls es bei einer Trilogie bleibt) eine ziemlich gelungene Abwandlung des Dauerbrenner-Motivs Vampire. Ein Hoch also dem halbwegs kontrollierten Risiko! Die psychoanalytische Literaturinterpretation müsste an der Serie ihre helle Freude haben.

Atom Books 2006

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.06.2007
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/spannung/detail/twilight-1.html
Kostenpflichtig
nein