Love & Sex. Ten Stories of Truth
Jugendbuch-Spezialist Cart versammelt zehn Geschichten, die im Grunde mehr von Liebe als von Sex handeln, aber eines gemeinsam haben: dass sie alle lesenswert sind. Stark vertreten sind natürlich amerikanische Autorinnen/Autoren, aber mit Fantasy-Autor Garth Nix hat sich ein Australier, mit ...
Jugendbuch-Spezialist Cart versammelt zehn Geschichten, die im Grunde mehr von Liebe als von Sex handeln, aber eines gemeinsam haben: dass sie alle lesenswert sind. Stark vertreten sind natürlich amerikanische Autorinnen/Autoren, aber mit Fantasy-Autor Garth Nix hat sich ein Australier, mit Emma Donoghue eine Irin eingeschmuggelt. Cart hat sich – ganz zeitgeistig – natürlich nicht nur auf heterosexuelle Beziehungen beschränkt, und es sind interessanterweise die Geschichten, die sich auf homosexuelle (eine sehr gelungene Erzählung von Lowenthal über "The Acuteness of Desire") und lesbische Beziehungen (Donoghues "The Welcome", mit Transgender-Einschlag) konzentrieren, die lesenswertesten. Aber auch Stoehrs Geschichte über ein rasches Entlieben oder die Erzählung, in der die Heldin den Entschluss fasst abzutreiben ("Fine and Dandy" von Louise Hawes) heben sich deutlich vom YAN-Klischee ab. Dies gilt auch für Joan Bauers "Extra Virgin", eine Geschichte über Enthaltsamkeit, wenngleich auch die Begründung dafür etwas erzwungen wirkt. Chris Lynch bemüht sich in "The Cure for Curtis" einer Identitätskrise humorvolle Seiten abzugewinnen, Sonya Sones steuert Verse aus ihrem "What My Mother Doesn't Know" bei, Laurie Halse Anderson und Angela Johnson liefern ebenfalls eigenwillige Geschichten. Alles in allem bieten sich die Geschichten für weitere Diskussionen an, sind weder zu unanständig noch zu langweilig für den Schulgebrauch und zeigen, dass die Themen Liebe und Sexualität auch in der Jugendliteratur für sich selbst stehen können und nicht einer romanhaften Handlung bedürfen.