Be More Chill
Es gibt verschiedene Formen von cool/Cool. Jeremy passt in keine Kategorie – er und sein Freund Michael sind eher bei den ‚nerds’ angesiedelt, die von den ‚hot girls’ nicht beachtet werden und eifrig vorm Computer onanieren. Dabei ist Jeremy absolut und völlig in Christine verliebt, die er aus s ...
Es gibt verschiedene Formen von cool/Cool. Jeremy passt in keine Kategorie – er und sein Freund Michael sind eher bei den ‚nerds’ angesiedelt, die von den ‚hot girls’ nicht beachtet werden und eifrig vorm Computer onanieren. Dabei ist Jeremy absolut und völlig in Christine verliebt, die er aus seiner Mathe-Klasse und der Theatergruppe kennt, die ihn aber – naturgemäß – kaum beachtet.
Es läuft also alles schief – bis zu dem Tag, da er vom coolen Oberchecker Rich erfährt, dass es eine kleine graue Pille zu kaufen gibt, die in Wirklichkeit ein Minicomputer ist, der einen binnen kürzester Zeit zum absolut coolen und bei den Mädchen erfolgreichen In-Guy machen kann. Jeremy organisiert sich die 600 Dollar und ist nun stolzer Besitzer eines so genannten ‚squips’. Der legt sich auch mächtig ins Zeugs und binnen kürzester Zeit ist Jeremy viel begehrt, auch wenn er dafür manches, das ihn vielleicht auch sympathisch macht, aufgeben muss. Die ‚hot girls’ finden ihn cool und ein bisschen ‚weird’, er wird zu Partys eingeladen, hängt mit den lässigen Leuten herum. Nur Christine erweist sich als ziemlich harter Brocken. Da hat der ‚squip’ eine geniale Idee – die sich aber im Endeffekt als doch nicht so genial herausstellt. Bleibt nur, dieses Buch zu schreiben um Christine alles zu erklären….
Vizzini hat ein witziges Buch aus der Bubenperspektive geschrieben – eine Seltenheit am Jugendbuchmarkt. Hinzu kommt die geniale Mini-Computer-Idee, die es ihm erlaubt allerlei unterhaltsame Gespräche zwischen Jeremy und seinem ‚squip’ aufzuzeichnen, sodass sich insgesamt ein schnell zu lesendes, amüsantes Buch ergibt, das nicht ganz ohne Tiefgang ist (auf der Sei-du-selbst-Ebene) und einen guten Einblick in eine bestimmte Bubenwelt gewährt. Erfreulich auch, dass der Sex nicht ganz ausgeklammert ist (was wohl Melvin „Doing It“ Burgess zu einem „Very funny“ am Cover verleitet hat.) Die Tagline „Swap the d*** in your hand for a squip in your head“ gibt auch schon den Grundton des Buches wieder. Anders – und empfehlenswert!