Addie (11) ist Autistin (I am autistic, I don’t have autism), und sie ist sich ihrer Lage sehr wohl bewusst. Da ihre ältere Schwester Keedie ebenfalls Autistin ist, weiß sie, was sie an Missverständnissen und Zurücksetzungen erwartet. Aber mit Keedies (und Keedies Zwillingsschwester Nina), aber auch mit unaufdringlicher Unterstützung der Eltern, versteht sie ihren Alltag im Großen und Ganzen zu meistern. Leicht wird es nie sein, auch das weiß sie von Keedie, die and der Uni in Edinburgh studiert; aber Selbstvertrauen und hilfreiche Menschen können eben sehr viel bewirken.

Blöd, dass die Zurücksetzungen ausgerechnet von der Lehrerin, Miss Murphy, kommen. Die unterrichtet bereits seit 30+ Jahren und findet, Addie (so wie damals Keedie) gehören in eine Sonderschule.

Nun freut es Lehrer/innen natürlich nicht, wenn eine von ihnen die Böse und Unverständige ist, aber nehmen wir mal an, es gibt solche Lehrerinnen. Dann ist es umso erfreulicher, wie die Geschwister Zivilcourage zeigen; Addie arbeitet noch dazu an einem Projekt, sie will eine Gedenktafel (gegen viele Widerstände) für die unschuldig verbrannten Hexen der Gemeinde errichten.

Das liest sich tatsächlich sehr ansprechend, Addie ist eine glaubhafte Heldin und macht das Buch schließlich zu einem richtigen feel-good-Erlebnis.

pp. 187 | 4./5. Klasse