There Is No Dog
Rosoff, eine der großen Jugendbuchautorinnen, stellt sich dismal der Frage Voltaires – was für ein Gott ist denn das, der SO eine Welt erschafft? Ist er bei Jung ein Verrückter, so ist er bei Rosoff ein Teenager namens Bob, der die Erde als Gott betreut, weil seine Mutter den Job beim Kartenspie ...
Rosoff, eine der großen Jugendbuchautorinnen, stellt sich dismal der Frage Voltaires – was für ein Gott ist denn das, der SO eine Welt erschafft? Ist er bei Jung ein Verrückter, so ist er bei Rosoff ein Teenager namens Bob, der die Erde als Gott betreut, weil seine Mutter den Job beim Kartenspielen gewonnen hat. Dort verliert sie auch Bobs Haustier, einen Eck (eine seltsam-gefräßige Kreatur), der als letztes Exemplar seiner Gattung von Emoto Hed (eine Teufelsfigur?) gegessen werden soll.
Das ist aber Bob relativ egal. Relativ egal ist ihm auch, dass die Erde zwischen Fluten und Trockenheit pendelt; darum soll sich sein langweiliges Faktotum Mr B. kümmern. Denn Bob hat andere Sorgen! Er hat sich in Lucy, ein wunderschönes Mädchen, das in einem Zoo arbeitet (und verzweifelt gegen die Folgen der Wetterkapriolen kämpft), verliebt.
Und wenn Bob jobmäßig auch ein blöder Teenager ist – als Verführer hat er was drauf und steht, sagen wir, einem Zeus um nichts nach, nur dass er fescher und hipper ist. Gleichzeitig wird Bob ganz ungemein von seiner Mutter genervt, die ihm eine ziemlich schlechte Erziehung angedeihen ließ. Wie aus all diesen Teufels- oder Gottkreisen herauskommen (noch dazu, wo für viele gilt: There is no dog...err... god).
Rosoff hat einen herrlich respektlosen Roman geschrieben, in dem die Klischees und skurrilen Einfälle nur so durcheinanderpurzeln. Ich habe mich bei der Lektüre bestens unterhalten. Noch dazu, wo man nicht wusste, welche Überraschung nach dem nächsten Umblättern wartet. Und im Hinterkopf habe ich mir gedacht: Lachen religiöse Menschen auch darüber? Ich wünsche es ihnen, aber vielleicht können Sie das mit ein paar Leseopfern ausprobieren. Ein durch und durch ungewöhnliches Jugendbuch!
Penguin 2011; pp. 243