Swindells wie gehabt – spannend, temporeich und vereinfachend!

Ruby Tanya (12; ja leider, das 'Rule Britannia' ist beabsichtigt) hat eine beste Freundin, Asra, die aus einem nicht genannten Land mit ihren Eltern nach England geflüchtet ist, und einen Vater, der sehr leicht für nationalistische Sprüche zu begeistern ist. Konflikt: vorprogrammiert.

Als eines Tages in der Schule eine Bombe hochgeht, beginnt Ruby Tanyas Vater eine Hetzkampagne gegen das lokale Flüchtlingslager zu organisieren – und das mit Unterstützung einer rechtsextremen Partei. Ruby Tanya hält weiterhin zu ihrer Freundin, aber sowohl in der Schule als auch im Ort (und im Flüchtlingslager) passieren unerfreuliche Dinge. Dabei ist das noch gar nichts gegen das eigentliche Attentat, das noch folgen soll.

Ich will vom Inhalt nicht mehr verraten, aber Swindells ist natürlich ein Altmeister. Dazu gehört, dass abwechselnd Ruby Tanya und Asra zu Wort kommen, dazu gehört, dass politischer und privater Konflikt ordentlich vermengt werden, dazu gehört das richtige Ausmaß an retardierenden Elementen. Gewiss, das ist keine differenzierte Literatur, und die Lese-Profis sehen manche Entwicklung in der Geschichte allzu deutlich kommen; dafür ist es aber auch aufrüttelnde Literatur, die Jugendliche so richtig zornig machen kann. Und das ist ja mehr wert, als eine feinsinnige Erzählung mit starkem Subtext-Charakter.