2001 erschien der erste Band, drei weitere Bände folgten – und nun, nach langer Pause, geht die Geschichte weiter, weil Blackman meint, Politik müsse immer diskutiert werden, besonders nach der Wahl Trumps und nach den Brexit-Bestrebungen. Nur zur Erinnerung: Crosses sind die farbigen Machthaber, Noughts die unterdrückten Weißen.

Diesmal ist aber mit Tobey Durbridge ein Nought Premierminister geworden, nicht zuletzt mit der Hilfe seines Jugendfreundes Da, eines nunmehr mächtigen Gangsterbosses. Sephy aus Band 1 ist etwa 60, ihre Tochter Callie-Rose ist eine erfolgreiche Anwältin, ihr Sohn aus zweiter Ehe, Troy, ein Cross, kämpft mit Libby, einer Nought, um die High School Präsidentschaft. Wir bewegen uns mehr oder weniger auf zwei gedoppelten Erzählebenen: In den Then-Abschnitten haben vor allem Callie und Tobey das Sagen, in den Now-Abschnitten Troy und Libby. Beide Stränge kommen zusammen und finden ein sehr abruptes Cliffhanger-Ende. Immerhin ist die gute Nachricht: Es wird eine Fortsetzung geben.

Drama gibt es auch genug: Tobey will von Callie in einer Mordanklage verteidigt werden, Roy und Libby werden entführt. Dazwischen zeigt sich viel Animosität, viel Rassismus. Und die abwechselnde Erzähltechnik, die von Blackman meisterhaft beherrscht wird, sorgt für gehörig viel Spannung. Vielleser/innen von früher – ich hoffe, ihr findet genug Zeit, erneut in die Welt von Noughts & Crosses einzutauchen.

pp. 410 | 5./6. Klasse