Billingsleys Buch ist – wie so viele andere Jugendbücher – eine Geschichte des Heranwachsens und der Transformation, aber diesmal kommt das Geschehen in Form einer durchwegs charmanten Fantasy-Erzählung einher.

Corinna hat sich als Corin verkleidet, denn nur Jungen dürfen Folk-Keeper werden, jene Wächter, die dafür sorgen, dass the Folk, so eine Art Gremlins, die die Keller leer fressen und die Milch der Kühe sauer werden lassen, nicht zu viel Unfug treiben. Eines Tages wird sie von Lord Merton aus dem Waisenhaus geholt; er kennt ihre wahre Identität, trotzdem soll sie Folk Keeper auf der Insel Cliffsend werden.<br

Dort lernt sie nicht nur Finian kennen, sondern auch Sir Edward, der Finians Mutter , die Lady Alicia heiraten will, um den gesamten Besitz sein eigen nennen zu können. Corinna merkt allmählich, dass sie manche Kräfte, die ein Folk Keeper haben muss, nicht besitzt, dafür aber Macht über das Meer hat. Von Sir Edward verfolgt, verbringt sie einige Zeit in einem Abgrund, in dem sie zu ihrem wahren Wesen findet: Corinna ist mit den Meeresleuten verschwistert, aber sie möchte nicht nur an dieser Welt teilhaben.<br>

Billingsley erzählt durchaus anmutig, ihre Heldin ist ein willensstarker Charakter, der immer wieder für Überraschungen sorgt, auch die anderen Figuren, selbst die Schurken, sind mit Zuneigung gezeichnet, sodass insgesamt eine durchaus lesenswerte Fantasy