Da landet ein junger Mann (auch mit Hund) mit seinem Boot auf der Insel: Perseus ist in einer Mission unterwegs. Mit sich führt er ein großes Schwert.

Medusa fühlt sich zum ersten Mal ihrer Einsamkeit entrissen, selbst die Schlangen ihres Haares verspüren neue Stimmungsschwankungen. Ohne Perseus von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten, beginnt sie, ihm ihre Geschichte zu erzählen, eine Geschichte, in der ihr Menschen und Götter übel mitspielen, in der sie das Opfer einer Vergewaltigung wird, in der sie vor allem auch ihre eigene Rolle hinterfragt.

Perseus entpuppt sich als durchaus sympathisch, er erzählt auch seine Geschichte, in der Übergriffe durchaus eine Rolle spielen, aber letztendlich kann er sich vom Schicksal nicht verabschieden. Er geht und kehrt mit seinem Schwert zurück, doch da verpasst Burton der Erzählung eine Wende…

Medusas Sehnsucht nach Zweisamkeit, nach Verstanden-Werden wird von Burton in poetische Worte gegossen; kongenial sind die Illustrationen von Olivia Lomenech Gill, sodass sich eine wirklich lesenswerte Variante der Medusa-Erzählung und des ‚Boy-meets-girl‘-Themas (‚lavishly illustrated‘ darf man sagen) ergibt.

pp. 209 | 5. Klasse