Der sechzehnjährige Lucas entdeckt eine Urne mit der Asche der verstorbenen Pianistin Violet Park und nimmt sie an sich, weil er sie in dem Taxiunternehmen, wo sie herumstand, deplatziert findet. Lucas ist ein etwas seltsamer junger Mann – nicht zuletzt deswegen, weil sein Vater, ein Journalist, vor ein paar Jahren plötzlich verschwunden ist. Lucas, seine zwei Geschwister und die Mutter haben alle auf ihre Weise auf das traumatische Erlebnis reagiert, Lucas selbst aber hat eine Obsession für seinen Vater entwickelt. Als er entdeckt, dass sein Vater Violet Park einmal interviewt hat, ist er überzeugt davon, dass der Urnenfund kein Zufall gewesen sein kann.

Je mehr er über Violet herausfindet, desto mehr findet er nicht nur über seine Familie, sondern auch über sich selbst heraus. Und am Schluss scheint es so, als hätte er das Geheimnis um das Verschwinden seines Vaters tatsächlich gelüftet.

Das wirkt auf jeden Fall etwas gekünstelt und aufgesetzt, dennoch ist die Geschichte unterhaltsam dargeboten, und der Erzähler ist ein sympathischer Charakter, der ein bisschen zum Listenerstellen und zu leicht autistischen Handlungen neigt, aber letztlich durch seine gewinnende Art, die Welt zu sehen, das Buch äußerst lesenswert macht. Mit ein bisschen "willing suspension of disbelief" sind zwei Stunden Unterhaltung garantiert.