Rückblickend lernen wir Manny ab seinem 13. Lebensjahr kennen. Der meist alkoholisierte Vater sieht seinen ganzen Stolz darin, seine drei Söhne an Punjabi-Mädchen zu verheiraten, und bei den beiden älteren ist ihm dies auch schon gelungen. Manny jedoch interessiert sich mehr für das Leben in Leicester und nicht für die Traditionen des Punjab. Popstar oder Fußballer etwa, das ließe er sich gefallen. Aber die Tristesse in der Abgezirkeltheit reizt ihn nicht. Dann lernt er auch noch Lisa kennen und verliebt sich in sie - alles also Zeichen, dass er mehr ein gorah (Weißer) als ein Punjabi ist. Manny benimmt sich also völlig unmöglich, stiehlt und säuft, damit ihn ja niemand als Schwiegersohn haben will.

Um ihn zu zähmen, unternimmt der Vater mit der Familie eine Reise in sein Heimatdorf und lässt Manny dort zurück. Mithilfe eines Onkels kann er aber wieder nach England zurückreisen, wo der Zeitpunkt der Hochzeit rasant näher kommt... Rai hat - immerhin vor mehr als zehn Jahren - einen spannend zu lesenden Roman über das Aufwachsen in zwei Kulturen geschrieben und uns mit Manny einen zornigen Teenager beschert. Der will unbedingt seinen eigenen Weg gehen, was bekanntlich zu keiner Zeit ein leichtes Unterfangen ist.

Der teilweise autobiografische Roman ist immer noch aktuell und beim Thema multicultural Britain unverzichtbare Begleitlektüre.

Corgi 2001; pp. 272