„The Lotterys“ ist eher dünn an Inhalt, dafür reich an Charakteren. Die bunt zusammengewürfelte Familie (zwei Väter, miteinander liiert, zwei Mütter, miteinander liiert, sieben adoptierte Kinder, Baby bis 16) leben gemeinsam in einem riesigen Haus in der Nähe von Toronto, das sie mit einem Lottogewinn erworben haben. „Plus One“ ist der Vater von PapaDum (aka Reginald), den die Familie aus Yukon holt, weil er offensichtlich beginnende Demenz hat. Der Zweiundachtzigjährige kann sich aber ganz schlecht mit dieser bunten Familie zurechtfinden, denn er stammt, wie Sic (der 16Jährige) sagt, aus einer rassistischen und homophoben Zeit.

Hauptfigur ist die fast zehnjährige Sumac, die ihr Zimmer an den Großvater verliert, aber sich dennoch bemüht, ihn zu integrieren. Und das ist auch die recht witzige Wendung in diesem Roman: Der typische Weiße muss integriert werden, nicht die schottisch-indisch-mohawk-jamaikanischen Eltern oder die philippinische Sumac. Ob dies gelingen kann, wird sich ja erst später weisen, in diesem Buch ist Gramps (Grumps) noch ziemlich unzugänglich.

Manches in dem Buch mag zu ‚cutie-cutie’ sein, aber Donoghue liefert uns immerhin eine interessante Familie mit viel Potenzial. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht.

pp. 300 | 4. Klasse