Ketchup Clouds

Zoe schreibt an Mr Harris. Nicht ungewöhnlich? Nun, Zoe heißt nicht Zoe, sondern Alice, und Mr Harris sitzt in einer texanischen Todeszelle. Ihm schüttet Zoe ihr Herz aus, weil auch sie jemanden umgebracht hat, aber, anders als Mr Harris, wurde sie nie erwischt.

Im Laufe des Romans wechseln wir mit Zoe von Mr Harris to Dearest Stu, und wir lernen auch die wahren Hintergründe des „Mordes“ kennen.

Zoe-Alice verliebt sich in zwei Jungen – Max und Aaron; zu spät kommt sie drauf, dass die beiden Brüder sind und dass sie sich damit eine Menge an Komplikationen eingehandelt hat, zumal Max meint, Ansprüche auf sie zu haben, Aaron aber der ist, zu dem sich Alice weitaus mehr hingezogen fühlt; ein tragischer Unfall löst nichts, lässt aber das Leben dennoch weitergehen.

Pitcher hat eine sympathische Heldin mit all ihren Zweifeln, Begeisterungsstürmen, Sehnsüchten und dunklen Gedanken geschaffen; eben diese „Unausgegorenheit“ macht ihren Reiz aus, dieses Pendeln zwischen Hingabe und Wegweisung. Ihre Schuld schreibt sich Zoe auf beeindruckende Art von der Seele, ihre Mitteilungen über ihre eher schwierige Familie (streitende Eltern, zwei jüngere Schwestern) verstärken den Eindruck, dass Heranwachsen eben nicht leicht ist.

Pitcher hat für diese gekonnte Darstellung zu Recht den Waterstone’s Children Book Prize gewonnen. (Zeit, sich ihren ersten Roman, „My Sister Lives on the Mantelpiece“, vorzunehmen.)

Indigo 2012; pp. 293

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
08.08.2013
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/liebe/detail/ketchup-clouds.html
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