Eigentlich hätte es "nur" eine Trilogie werden sollen - und dies ist bereits der dritte Band, aber ich vermute, dass die Serie um die drei etwa 13-jährigen Mädchen Ellie, Magda und Nadine so erfolgreich ist, dass Wilson sich eine Fortführung überlegen muss.
Ging es im ersten Band ("Girls in Love") um die anfänglich zögerlichen und auch schmerzvollen Schritte in die Welt der boyfs (teenage talk for boyfriend), im zweiten ("Girls Under Pressure") um Gewichts- und Liebesprobleme und Selbstwertgefühl, so geht es im dritten Band um weitere Schritte in die Welt "da draußen".
Diesmal kann auch die etwas pummelige Ellie mit einem boyfriend aufwarten; er heißt Russell, interessiert sich wie Ellie für Zeichnen, ist aufmerksam, für einen Buben halbwegs normal und sogar reumütig; es stört ihn einzig und allein, dass Ellie so viel (von ihren) Freundinnen erzählt.Ellies "Beziehung" belastet naturgemäß nicht nur die Freundschaft mit Nadine und Magda, auch ihr Verhältnis zu ihrem Vater (selbst das zu ihrer Stiefmutter) ist etwas getrübt, da es Ellie nicht vergönnt ist, länger wegzubleiben. Eine leicht didaktische Schlusssequenz zeigt auch, dass Fortgehen und -bleiben mit Risiken verbunden ist.
Wilson trifft meines Erachtens den Ton für die Probleme der Altersgruppe präzise und doch unaufdringlich. Mit viel Witz und Spannung stellt sie das typische Teenager-Leben der Ich-Erzählerin Ellie dar, lässt eine differenzierte Sicht der Dinge zu, ohne moralisierend zu wirken.
Ich habe alle drei Bände mit ziemlich großem Vergnügen gelesen, und auch Sie müssten genug Schülerinnen kennen, die die Trilogie verschlingen werden; Drittklasslerinnen müssen allerdings schon einigermaßen kompetent sein, um mit der Sprache zurechtzukommen, aber in einer vierten oder fünften Klasse sollte es kein Problem für die Schülerinnen sein, die Bände zu genießen. Sogar Buben könnten sich daran versuchen, besonders am dritten Band.