Delirium
Gut, die Protagonistin kommt nicht immer ganz sympathisch rüber, ganz einfach, weil sie ein bisschen anstrengend ist mit ihren Ängsten und Zweifeln. (Aber vielleicht ist das der Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen.) Das ändert nichts daran, dass dies ein fetziger und spannender Rom ...
Gut, die Protagonistin kommt nicht immer ganz sympathisch rüber, ganz einfach, weil sie ein bisschen anstrengend ist mit ihren Ängsten und Zweifeln. (Aber vielleicht ist das der Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen.) Das ändert nichts daran, dass dies ein fetziger und spannender Roman der Kategorie dystopischer Roman ist und sich wirklich spannend liest.
Portland, die Zukunft. Da man festgestellt hat, dass alles Elend dieser Welt von “the disease” (der Liebe) kommt, werden Jugendliche in einer großen Zeremonie einer Heilung (“the cure”; ein Eingriff ins Gehirn) unterzogen. Die sind darob einerseits voller Vorfreude, andererseits auch ziemlich nervös. Immerhin heißt es ab dann einen Lebenspartner zu haben, mit dem man mehr oder weniger einförmig und geruhsam sein Leben verbringt. Dissidenten und Sympathisanten werden in diesem polizeiähnlichen Staat unerbittlich gejagt.
95 Tage vor ihrer Heilung geht Lena zum Interview. Sie ist scheu und schüchtern, nicht zuletzt deshalb, weil ihre Mutter Opfer der Liebe war und sie bei Tante und Onkel aufgewachsen ist; ihre Freundin Hana ist da ganz anders: unternehmungslustig, ihre Schönheit ausspielend. Da lernt Lena bei einem Zwischenfall Alex kennen – und verliebt sich in ihn. Natürlich will sie sich das nicht eingestehen, aber nach vielen Treffen, Heimlichkeiten, nach vielem Verbotenen ist sie sich ihrer Liebe gewiss – und weiß sich wiedergeliebt. Alex hat Kontakt zu the Wilds/ the Invalids, er weiß, wie man in die verbotene Zone kommt, wie man zurückkehrt. Für Lena beginnt eine schöne und aufregende Zeit, während der Tag der Heilung immer näher rückt. Klar, dass da nicht so einfach ein Happy End zu erwarten sein kann...
Wie gesagt: ein bisschen vom “whining” muss man schon schlucken, aber dafür wird man auch mit einer klassischen Jugend-Dystopie mit interessantem Grundgedanken belohnt. Projekttauglich!
Hodder&Stoughton 2011; pp. 393