"People move back and forth in this area like molecules in steam", heißt es in Perkins' Buch, das die begehrte Newbery Medal gewonnen hat. Die zwei Personen, um die es in diesem Hin und Her und Wirr und Warr hauptsächlich geht, sind Debbie und Hector, 14. Beide sind dabei die Kindheit hinter sich zu lassen. Debbie interessiert sich für Buben (vor allem Peter), ist aber ziemlich schüchtern; Hector beschließt aus einem Impuls heraus Gitarre zu lernen, nicht zuletzt, weil er sich von einem Mädchen dazu herausgefordert fühlt. Das führt zu allerhand unterhaltsamen, belustigenden, nachdenklichen, z. T. sogar aufregenden Vignetten, aus denen sich das Gesamtbild einer Jugend auf dem Land (später 70er?) ergibt. Im Grunde aber gilt: "She wished something would happen."

Wenn Sie das auch wünschen, dann haben Sie allerdings zum falschen Buch gegriffen. Nicht, wie in der KJL üblich, werden große Probleme gewälzt, schreckliche Schwierigkeit beschrieben. "Criss Cross" plätschert so vor sich hin, mal verzweigt es sich ein bisschen in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Das Maximum an Aufregung ist erreicht, als die Großmutter Peters ins Krankenhaus eingeliefert wird.

Perkins' Buch ist ein Roman, an dem sich die Geister scheiden werden. Wer auf Spannungsliteratur aus ist, wird besser nicht danach greifen; wer auf ein umfangreiches Pastiche, das originell und gekonnt gestaltet ist, hofft, der kann sich hier durchlesen als wäre es ein Sommertag, an dem man nichts Besonderes vorhat. Das Buch hat zwar seine zusammenhaltenden Elemente (Debbies Spange etwa), aber im Grunde wird es natürlich seinem Titel gerecht – Vignetten-Pfade, denen man – mit einiger Müßigkeit – folgt. Ich selbst tu mir da ein bisschen schwer, weil ich Bücher, die theoretisch halb oder doppelt so lang sein könnten, wie sie sind, nicht unbedingt mag. Aber ich fühle mich durch ein paar gelungene Szenen entschädigt. Trotzdem: Kein Buch, von dem ich angenommen hätte, dass es die Newbery Medal gewinnen würde.