Diese drei kleinformatigen Bücher sind bereits Mitte der 90-er Jahre erschienen, als die Idee, einen E-Mail Roman zu schreiben, noch ziemlich neu war und weder Meg Ryan noch Tom Hanks vor ihren Notebooks saßen.

McCarthy hat eine Mail-Romanze geschrieben, die ganz zufällig zwischen der Verlagslektorin Beverly und dem Werbetexter Maximilian beginnt. E-Mails fliegen hin und her, und allmählich verfestigt sich eine flüchtige Bindung zwischen dem Junggesellen und der verheirateten Bev. Allmählich erzählen die beiden einander auch immer mehr und mehr von ihrem Privatleben und als Bev beichtet, dass sie einmal mit einem Unbekannten eine Nacht verbracht hat, stellt sich wundersamerweise heraus, dass dies Max war. Nun ist die Romanze wohl kaum mehr aufzuhalten ...

Ich habe mir überlegt, ob ich die Trilogie hier oder im NEWSLETTER ablegen soll, habe mich aber dann doch für die Jugendliteratur entschieden; nicht so sehr, weil sie die Lebenswelt der Jugendlichen widerspiegelt, sondern einerseits deswegen, weil eine Liebesgeschichte von einer bestimmten Gruppe von Schülerinnen und Schülern immer ganz gerne gelesene wird, andererseits, weil die Erzählform vielleicht jugendlichen LeserInnen mehr entspricht. Die zahlreichen E-Mails (komplett mit Header) sorgen für Tempo und sind natürlich schnell zu lesen, sodass der gesamte Leseaufwand für die Trilogie ohne Mühe an einem Tag zu bewältigen ist.

Keine Frage, die E-Mail Romanzen-Idee mit all ihren Emoticons und Abkürzungen war vor ein paar Jahren sicherlich neu und gut, mag aber mittlerweile etwas von ihrer Frische verloren haben. Viel schlimmer ist jedoch, dass der dritte Teil, "Crash", das tut, was der Titel verspricht. Für lange Zeit erzählen die Charaktere einander das, was sie ohnehin gemeinsam erlebt haben; nachdem wir uns hier etwas durchgequältt haben, kommt ein banales, vorhersehbares, aufgepfropftes Ende. Aber wer die ersten beiden, einigermaßen gelungenen Teile gelesen hat, wird den dritten wohl schlucken müssen. Obendrein ist die Trilogie für flüchtige (Selten)LeserInnen durchaus empfehlenswert; mit ein paar Hirnclicks ist man schnell drinnen – und auch bald wieder draußen. Zur Entspannung!