Der Krieg unterbricht eigentlich das wirkliche Ansinnen der Mädchen – alle drei sind Suffragetten und kämpfen unermüdlich, trotz widrigster Umstände, für das Frauenwahlrecht.

Evelyn Collins, das kluge Mädchen der Oberschicht, möchte unbedingt in Oxford studieren, landet für eine Woche im Gefängnis, verlobt sich mit Teddy, der in den Krieg muss, den er nicht ohne Schaden übersteht.

May Thompson kommt aus einer Quaker-Familie, ihre Mutter ist Friedensaktivistin, und May folgt ihr aus Überzeugung. Nell Swanscott stammt aus einer großen und armen Familie, bleibt ihrer Rolle als ‚tomboy‘ treu und versucht, für sich eine Zukunft zu bauen.

Nicholls schildert auf kluge und überzeugende Weise diese drei Frauenschicksale, die durch persönlichen Beziehungen (Evelyn-Teddy, May-Nell) ebenso gefordert und verwirrt sind wie von den politischen (Wahlrechts-, Friedenskampagnen; Weltkrieg und Hurrapatriotismus). Das mag manchmal ein bisschen ‚pedestrian‘ wirken, aber wie gesagt – ich könnte mir keine bessere Geschichtsstunde vorstellen, zumal der Alltag jener, die beim Militarismus der Männergesellschaft draufzahlen, sehr eindringlich dargestellt wird.

pp. 419 | 5./6. Klasse