Stay Where You Are & Then Leave
Autor John Boyne
Verlag Henry Holt and Co. 2014; pp. 245
Mit diesem Roman, der bereits 2013 erschienen ist, kehrt Boyne wieder zum Thema Krieg zurück - diesmal ist es allerdings der Erste Weltkrieg, der den Hintergrund zur Romanhandlung bildet
Alfie ist fünf, als sein Vater freiwillig einrückt; bis Weihnachten sei ohnehin alles vorbei, aber offensichtlich hat niemand gesagt, bis zu welchen Weihnachten. Alfie ist bereits fast neun, als er sich als Schuhputzer in King’s Cross Geld verdient. Um seine Mutter zu unterstützen. Und noch immer ist sein Vater nicht zurück – und seit etwa einem Jahr sind auch seine Briefe ausgeblieben. Da stößt der mittlerweile Neunjährige durch Zufall auf eine Spur zu seinem Vater. Er ist Patient in einem Spital, wo Soldaten mit einem Schützengrabenschock behandelt werden. Auf eigene Faust und durchaus auf abenteuerliche Art und Weise macht sich Alfie auf den Weg, seinen Vater zu besuchen; als er ihn in diesem schrecklichen Spital sieht, beschließt er, ihn zu befreien. Das ist aus mehreren Gründen ein gefährliches Unterfangen…
Nicht nur mit einem Neunjährigen als Protagonisten, sondern auch mit einer gekonnten und spannenden Erzählung knüpft Boyne an seinen großen Erfolg („The Boy in the Striped Pyjamas“) an. Gleichzeitig liefert er ein gelungenes Bild von den Grausamkeiten des Ersten Weltkrieges, ohne sich besonders in Details zu verlieren. Hübsch dafür Alfies Begegnung mit David Llyod George, tragikomisch seine Begegnungen mit Ärzten und Patienten. Ein vielschichtiges und empfehlenswertes Buch!