Song for Night

Autor Chris Abani

Verlag Telegram 2008; pp. 158

„Who taught me to enjoy killing, a singular joy that is perhaps rivalled only by an orgasm?“, fragt sich My Luck (15) gegen Ende des Buches und nimmt damit dem Roman die einseitige Sichtweise, dass Kindersoldaten bloß nur Opfer sind.

My Luck führt eine kleine Einheit an und ist Spezialist für Landminen. In einem nicht spezifizierten Krieg Hausa gegen Igbo in Nigerien versucht er zu überleben, verliert bei der Explosion einer Landmine das Bewusstsein und macht sich, als er erwacht, auf die Suche nach seiner Truppe. Diese Suche führt ihn immer mehr in seine Vergangenheit und die unzähligen Gräueltaten, die diese säumen, zurück. Bald wissen wir nicht mehr, ob er noch lebt oder ob wir ihn auf seiner Totenreise begleiten, doch das ist auch nicht der Punkt. Auf packende Weise zeigt uns Abani, selbst oft genug in Nigeria inhaftiert, was die Verrohung aus dem Menschen macht.
Wir sind glücklicherweise in eine andere Welt geboren, aber es schadet uns nichts, auch Abanis Welt kennenzulernen. In der gibt es ab und zu Hoffnung oder Freude oder ein bisschen Glück, aber im Grunde dominiert der Schrecken. Der allerdings wird von Abani in einer sehr dichten und poetischen Sprache geschildert, was dem Roman eine zusätzliche Qualität verleiht.
Stellen Sie auf jeden Fall ein Exemplar in die Schulbibliothek. (Und danke an die StudentInnen, die mich darauf aufmerksam gemacht haben.)

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
02.09.2014
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/krieg/detail/song-for-night.html
Kostenpflichtig
nein