Catherine ist 12 und lebt mit ihren Eltern und ihrem achtjährigen Bruder David in einer Kleinstadt in Maine. Ein wesentlicher Teil ihres Alltags ist, für David Regeln aufzustellen, denn David ist Autist und bedarf natürlich besonderer Aufmerksamkeit und eines besonders strukturierten Alltags. Manche Regeln sind leicht: No toys in the fish-tank etwa; aber andere betreffen die Außenwelt, wie zB "You can hug Mom, but not the clerk at the video store."

David macht es für Catherine, die auch ihre eigenen Sorgen und Ängste hat, besonders schwer, ein sogenanntes normales Leben zu führen. Als die gleichaltrige Kristi nebenan einzieht, glaubt Catherine, eine coole Freundin gefunden zu haben, aber die interessiert sich mehr für Ryan, den Catherine aber nicht mag. Bei Davids Therapiesitzungen lernt Catherine den (vermutlich) querschnittsgelähmten Jason kennen, der sich mit 'communication cards' aus einem Buch verständigen muss. Sie mag Jason, aber irgendwie verabsäumt sie jede Gelegenheit, Kristi davon zu informieren, dass Jason im Rollstuhl sitzt. Schließlich und endlich muss sie sich entscheiden, wer ihre wahren Freunde sind, wie sie David und Jason in ihr Leben integriert, ohne dabei auf sich selbst zu vergessen.

Das Sympathische an diesem Buch ist, dass weder David noch Jason als bemitleidenswerte Außenseiter dargestellt werden. Catherine liebt ihren Bruder, nur wird ihr manchmal alles zu viel; David ist voller Energie und Neugier und lässt sich nicht verstecken. Jason erkennt ebenfalls, dass die Tür zur Welt nach außen aufgeht.

Ein gutes Buch als Diskussionsgrundlage zum Thema: Wie gehen wir mit jenen um, die nicht in unseren Alltagsbegriff von normal passen? Und wie schwierig ist es, dass alle dabei ihre eigenen Stimmen behalten können?