Liar&Spy
Georges (das S wird nicht ausgesprochen) ist ein kluger Zwölfjähriger, der ein bisschen unter seinem Namen (nach Seurat) leidet und dafür auch verspottet wird. Als sein Vater seinen Job als Architekt verliert, muss die Mutter doppelte Schichten als Krankenschwester arbeiten...
...und die Familie zieht von einem Haus in eine Wohnung um.
Dort lernt Georges Safer und seine zehnjährige Schwester Candy kennen. Safer hat einen Spy Club gegründet und möchte den mysteriösen Mister X ausspionieren, der unter Georges wohnt, nicht zuletzt deshalb, weil dieser andauernd Koffer aus der Wohnung fortträgt.
Georges, der seine Mutter kaum mehr sieht und nur noch über Scrabble mit ihr kommuniziert, lässt sich immer mehr auf den Spy Club ein, ist ganz verstrickt in den kommenden Taste Test in der Schule, der über seinen Nerd-Status entscheiden wird – und merkt nach einiger Zeit, dass mit Safer etwas nicht stimmt.
Wir wundern uns inzwischen, was mit der Mutter los ist.
Eines Tages ist es so weit – Georges muss herausfinden, dass seine halbe Welt auf einer Lüge basiert. Nun muss er entscheiden, wie er damit umgeht. Wie schon „When You Reach Me“ ist das ein behutsam verwirrendes Buch, bei dem wir immer das Gefühl haben, irgendein Boden wird dem Protagonisten genauso weggezogen dem Leser. Das und die gelungene Sprache verleihen dem kurzen Roman eine zauberische Qualität, die noch geraume Zeit nachwirkt. Stead gehört fraglos zu den interessanteren Schriftstellerinnen von Jugendromanen. Ausprobieren!
Wendy Lamb Books 2012; pp. 180