Joey Pigza Loses Control

Joey, den wir ja schon aus "Joey Pigza Swallowed the Key" kennen, leidet nach wie vor an seiner Hyperaktivität, aber die medizinische Behandlung, die Fürsorge seiner Mutter, die Tatsache, dass er sich um seinen Hund Pablo kümmert, all das macht sein Leben für ihn und seine Umgebung erträglicher ...

Joey, den wir ja schon aus "Joey Pigza Swallowed the Key" kennen, leidet nach wie vor an seiner Hyperaktivität, aber die medizinische Behandlung, die Fürsorge seiner Mutter, die Tatsache, dass er sich um seinen Hund Pablo kümmert, all das macht sein Leben für ihn und seine Umgebung erträglicher. Nun soll er einen Sommer bei seinem Vater verbringen (und bei der Großmutter, die ihn im ersten Teil in den Kühlschrank gesperrt hat); und kaum sieht er seinen Vater, weiß er, dass dieser absolut wired, als genau so hyperaktiv wie er, ist.

Joeys Vater hat gleich mehrere Probleme: Er redet wie ein Wasserfall, ist in seinem Verhalten manisch (vor allem, wenn er sich im Märchenpark aufhält), trinkt und raucht gerne und sehnt sich danach, einmal nicht zu den Verlierern dieser Welt zu zählen. Da ihm Siege aber nicht gelingen, setzt er seine ganzen Hoffnungen in Joey, der sich als großartiger Baseballspieler entpuppt. Und da Joeys Vater eine Baseballmannschaft trainiert, erhofft er sich von Joey Auftrieb, Sinngebung, Harmonie. Dass er da natürlich an den Falschen gerät, ist klar, noch dazu, wo er meint, dass es sei für Joey an der Zeit sei, dass er sein Medikamentenpflaster, und für ihn, dass er sein Rauchentwöhnungspflaster wegwirft; während er raucht, verfällt Joey zusehends, das heißt, er kann seine Hyperaktivität kaum mehr unter Kontrolle halten. Zeit für einen Hilferuf an seine Mutter...

So unterhaltsam und lustig das bisweilen geschrieben sein mag, so tragisch sind z.T. die Gründe für das überdrehte Geschehen; die Großmutter, die wie ein Schlot raucht und gleichzeitig an der Sauerstofflasche hängt, der manische Vater, der wenig Verantwortungsbewusstsein erkennen lässt, der liebenswerte und talentierte, aber letztlich einsame und überforderte Joey bilden eine Mischung, die einerseits für Unterhaltung sorgt, andererseits unsere Anteilnahme weckt. Es ist zu hoffen, dass wir mehr von Joey hören – und der relative offene Schluss deutet auch tatsächlich darauf hin.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/krankheit/detail/joey-pigza-loses-control.html
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