Drums, Girls & Dangerous Pie
Steven (13) wächst wie viele Teenager heran; verliebt in die Schulschönheit, Drummer in einer Schulband; ein bisschen seltsam und bisweilen Zielscheibe des Spotts. Wir können also einen ganz normalen Jugendroman erwarten – da aber bricht das unerhörte Ereignis in Stevens Leben ein. Bei seinem fü ...
Steven (13) wächst wie viele Teenager heran; verliebt in die Schulschönheit, Drummer in einer Schulband; ein bisschen seltsam und bisweilen Zielscheibe des Spotts. Wir können also einen ganz normalen Jugendroman erwarten – da aber bricht das unerhörte Ereignis in Stevens Leben ein. Bei seinem fünfjährigen Bruder Jeffrey wird Leukämie diagnostiziert. Dies krempelt nicht nur das Leben der Familie um, neue Zeiteinteilungen werden geschaffen, die finanzielle Situation verschlechtert sich – auch Stevens Leben verändert sich, seine Leistungen sacken ab, er reagiert vorerst mit Verschlossenheit. Allmählich wird das Leiden seines Bruders (recht gelungen beschrieben, ohne Drastik, aber auch ohne Schönfärberei) publik und Steven muss sich der veränderten Lebenssituation (auch den Hilfeleistungen und Unterstützungsangeboten) stellen.
Es passiert also einerseits nicht allzu viel in dem Roman, wir verfolgen ein Krankheitsbild (Jeffrey bleibt ein bisschen unscharf) und die Reaktion des (unmittelbaren) Umfelds. Das ist von Sonnefeld so gut beschrieben, dass eine Eigendynamik entsteht, die einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Zugegeben, Jugendlichen mag die Geschichte etwas lang erscheinen, aber wenn man sich umsieht, so bemerkt man, dass der Roman bis jetzt eine Vielzahl positiver Reaktionen von jugendlichen Leserinnen und Lesern bekommen hat. Sonnenblick hat offensichtlich einen Nerv getroffen, zumal es nicht allzu viele Jugendbücher gibt, die sich so konsequent mit dem Thema Krankheit auseinander setzen.