The Queen of Everything
Jordan McKenzie (17) lebt bei ihrem Vater, einem biederen und harmlosen Menschen, auf einer kleinen Insel. So weit scheint das Leben in Ordnung, auch wenn Jordans Hippie-Mutter bisweilen eine Belastung ist. Aber da das Leben von Jordans Vater gehörig in Unordnung gerät, kann auch ihr A ...
Jordan McKenzie (17) lebt bei ihrem Vater, einem biederen und harmlosen Menschen, auf einer kleinen Insel. So weit scheint das Leben in Ordnung, auch wenn Jordans Hippie-Mutter bisweilen eine Belastung ist. Aber da das Leben von Jordans Vater gehörig in Unordnung gerät, kann auch ihr Alltag nicht so bleiben, wie er ist. Jordans Vater verliebt sich in eine verheiratete Frau und bringt, ohne recht zu wissen, warum, deren Ehemann um. Kein Wunder, dass sich Jordan selbst neu definieren muss. Ihre vorhergehenden Versuche auf sich aufmerksam zu machen, indem sie sich mit dem örtlichen thug einlässt, haben nichts bewirkt, auch bei ihren Großeltern kann sie letztendlich keine Hilfe finden. Es bedeutet eine kleine Odyssee für Jordan, bevor sie mit der neuen Ordnung der Dinge zurechtkommt.
Bei aller Tristesse, die in diesem Buch mitschwingt, ist Jordan doch eine zynisch-witzige Erzählerin, die gut beobachtet und alle Ausrutscher, Peinlichkeiten und die wenigen Zärtlichkeiten genau registriert. Trotz dieser erzählerischen Feinheiten wirkt das Buch insgesamt zu lang, und es gelang mir zunächst nicht so recht, Tritt zu fassen (ich musste sogar zweimal beginnen). Am berührendsten war für mich eigentlich das Verhältnis zwischen den Großeltern, weniger die schwierige Situation Jordans, eine Situation, die ja gewiss selten vorkommt. 100 Seiten weniger hätten dem Roman sicher gut getan, aber wer einmal ordentlich tief eingetaucht ist, der wird ihn ohne größeres Missvergnügen auch beenden, zumal das Thema nicht uninteressant ist.