The Education of Robert Nifkin
Das ist ein Buch, das ich als äußerst unterhaltsam bezeichnen würde und das vielleicht sogar als Klassenlektüre eingesetzt werden könnte, da es ein guter Ausgangspunkt für die Diskussion der Themenbereiche Heranwachsen und Schule ist. Es spielt im Chicago der 50er ...
Das ist ein Buch, das ich als äußerst unterhaltsam bezeichnen würde und das vielleicht sogar als Klassenlektüre eingesetzt werden könnte, da es ein guter Ausgangspunkt für die Diskussion der Themenbereiche Heranwachsen und Schule ist. Es spielt im Chicago der 50er Jahre, was eigentlich nur an der damaligen übertriebenen Hetze gegen Kommunisten und Juden deutlich wird, denn die Charaktere sind allesamt so skurril, dass ihnen eine gewisse Zeitlosigkeit anhaftet.
Robert Nifkin bewirbt sich um einen College-Platz und legt hier, in diesem Buch gleichsam, seine Bewerbung als ein Stück Erinnerungsarbeit an die Riverview High School vor. Robert ist Sohn osteuropäischer Einwanderer und nirgendwo Teil der Schickeria, sondern Randfigur, die mit dem Schulalltag schlecht zurechtkommt. Rasch jedoch lernt er - innerhalb und außerhalb der Schule - andere Randfiguren kennen (im Reserve Officers Trainings Corps; aber auch existenzialistische Figuren), und es wundert nicht, dass er auf die als bizarr dargestellte Lehrer/-innengruppe irgendwie antiamerikanisch wirkt. Lange hält es ihn also nicht in den Räumen von Riverview High und er wird Schüler der noch skurrileren Wheaton High, wo er in Wally Gershkowitz einen unüblichen Lehrer findet und in der gesamten Schule ein laissez faire trifft, das ihm letztendlich doch zu einer passablen (wenn auch vielleicht etwas antiamerikanischen) Erziehung verhilft.