Heroes
""Does that one sin of mine wipe away all the good things?" fragt Larry LaSalle seinen einstigen 'Schützling', Francis Joseph Cassavant, der achtzehnjährig, entstellt und ausgezeichnet, aus dem 2. Weltkrieg nach Frenchtown zurückgekommen ist, um Larry zu töten.Dies ist im Wesentlichen auch schon ...
""Does that one sin of mine wipe away all the good things?" fragt Larry LaSalle seinen einstigen 'Schützling', Francis Joseph Cassavant, der achtzehnjährig, entstellt und ausgezeichnet, aus dem 2. Weltkrieg nach Frenchtown zurückgekommen ist, um Larry zu töten.
Dies ist im Wesentlichen auch schon das moralische Hauptdilemma, um das es im neuesten Buch von Robert Cormier geht. Larry war der Held der Jugendlichen, er war der vielgeliebte Rattenfänger, der ihnen in schwierigen Zeiten a sense of purpose gab, unter anderem eben Francis und der gleichaltrigen Nicole, in die sich Francis verliebt. Als Larry eines Tages als Kriegsheld zurückkehrt, lässt er sich feiern und, nachdem alle (bis auf den lauschenden Francis) gegangen sind, vergewaltigt er Nicole. Francis fälscht seine Papiere und zieht in den Krieg, Nicole verlässt Frenchtown.
Nun ist Francis zurück, und wir erleben seine letzte Konfrontation mit Larry.
Wie viel Schuld lässt sich eben messen? Diese Frage begleitet uns nicht von Anfang an, und da wir als Leser/-innen kaum ahnen, was vorgefallen sein könnte, entfaltet die Erzähltechnik zwischen Gegenwart und Vergangenheit ihre volle Wirkung. Je näher wir aber dem Showdown kommen, desto berechenbarer werden die Winkelzüge, was vermuten lässt, dass Cormier hier ein bisschen am Reißbrett gearbeitet hat, bevor er die Geschichte niederschrieb. Damit erreicht das Buch also nicht die beklemmende Wirkung von "Tenderness" oder "In the Middle of the Night", aber es bleibt immer noch eine spannende, bittersüße Liebesgeschichte mit einem Schurken, über den wir angeregt diskutieren können, wie schurkisch er eigentlich ist. Fast so, als wär's für eine class debate (gekonnt!) geschrieben!"