Das passiert nicht ganz klischeefrei, denn wiederum versuchen arme und drangsalierte Afroamerikaner ein Stück vom Glück zu erhaschen, indem sie auf gute Ausbildung, Kirchgang – und Selbstbewusstsein setzen. Brianna (16) hat das Rapper-Talent von ihrem Vater geerbt, der vor 12 Jahren von einer rivalisierenden Gang erschossen wurde. Sie setzt sich bei einem Rap-Battle gut in Szene, und schon kommen auch alle, die sie gerne als Gangsta-Girl vermarkten würden. Brianna hat gute Freunde und Verstand, sie springt nicht in die Versuchung, obwohl sie das Geld dringend brauchen würde. Ihre Mutter, seit acht Jahren clean, verliert ihren Job, ihr Bruder Trey hat zwar eine akademische Ausbildung, muss aber in der Pizzeria arbeiten; und ihre Tante dealt mit Drogen…

Brianna stolpert, wie sollte das auch anders sein, aber sie erfängt sich immer wieder rasch, denn letztendlich geht es ihr darum, sie selbst zu sein – wofür sie auch Opfer bringt.

Thomas hat wiederum den Geist dieser fiktiven Community gut erfasst und gekonnt beschrieben. Darüber hinaus liefert sie einen guten Einblick ins Rap-Business und garniert diesen mit zahlreichen Rap-Texten. Somit bietet der Roman einen guten Ausflug in eine Welt, die uns allen wohl kaum vertraut ist. Was er noch bietet: In den Acknowledgments erfolgt zuerst eine Danksagung an My Lord and Savior Jesus Christ. Auch das ist Amerika.

pp. 447 | 5./6. Klasse