Trotzdem – oder gerade deswegen – wurde das Buch mit viel Lob überschüttet.

Ces (17) lebt mit ihrer Mutter in schäbigen Verhältnissen. Sie möchte gerne eine Tattoo-Künstlerin werden, weil sie etwas Schönes am Körper erschaffen will, Kontrolle über den Körper haben will. Dies will sie nicht zuletzt deshalb, weil sie schon in früher Jugend regelmäßig missbraucht und vergewaltigt wurde. Nun hat sie zwar Freunde, sogar einen Freund (Tom), aber sie lässt niemanden so wirklich an sich heran, zu schlecht sind da ihre Erfahrungen. Ihre Mutter, die im Selbstmitleid zerfließt, ist ihre keine Hilfe, die einzig wahre Hilfe kommt aus Ces selbst. Doch die kommt nicht ohne Kampf, ohne Stimmungsschwankungen: „Even though I often want to die, I’m glad to live“, befindet sie. Trotz aller Tristesse bleibt das Buch vorsichtig optimistisch, weil Ces eine starke und sprachmächtige Porotagonistin ist. Und weil sie weiß: “No-one likes a victim.”

Kurzum, Sullivan hat kein erfreuliches Nullachtfünzehn-Jugendbuch geschrieben, aber dafür ein lesenswertes.

pp. 210 | 6. Klasse