Greer Walsh (15) wäre ein ganz normaler Teenager, würde sie nicht wegen ihrer großen Oberweite ziemliches Leid durchstehen. Sie sieht sich genötigt, in überschlabbrigen Oberbekleidungen herumzulaufen, wobei ‚laufen’ nicht das richtige Wort ist, denn sobald sie läuft, hüpfen Maude und Mavis (so nennt sie ihre Brüste) unkontrolliert herum. Dabei lernt sie gerade jetzt einen Jungen namens Jackson (und dessen Familie) kennen, der von einem Ort zum anderen ziehen musste und froh ist, auf Greer getroffen zu sein. Die ist aber eben zu scheu und verkriecht sich lieber in ihren Mathe-Büchern.

Da empfiehlt ihr ihre Turnlehrerin so nebenbei einen echt wirksamen ‚sports bra‘, sodass Greer es wagt, sich fürs Volleyball-Team zu bewerben; damit sind ihre (zwischenmenschlichen) Probleme noch lange nicht erledigt, aber ein erster Schritt ist getan…

Für Leserinnen mögen Greers Probleme vermutlich eher interessant sein als für Leser, aber was das Buch wohl für einen größeren Kreis zugänglich macht, ist: eine sehr sympathische Protagonistin, ein sehr sympathischer Protagonist. Und ungeheuer viel ‚female companionship‘. Dazu zählen nicht nur ihre Freundinnen (sehr unterhaltsam: Maggie), sondern auch ein, zwei Lehrerinnen und Zufallsbekanntschaften. Buben führen sich zum Teil, wie es sich gehört, blöd auf, aber niemand ist wirklich widerlich. Was vielleicht verwundert, ist, dass Greers Familie lieber weg- als zuhört. Aber ansonsten ist das Buch durchzogen von der erwähnten ‚companionship‘, sodass sich die Lektüre für alle lohnt. Und über einen Satz wie: „Because I can’t stand people thinking my body is there for their amusement,” dürfen alle nachdenken.

pp. 340 | 5. Klasse