Leah on the Offbeat
Autor ALBERTALLI, Becky
Verlag Balzer&Bray 2018
Nachdem „Simon vs. The Homo Sapiens Agenda” (s. Archiv) nun erfolgreich verfilmt wurde („Love, Simon“) liegt hier gleichsam die Fortsetzung vor, die, wie der Titel schon sagt, sich auf Leah konzentriert.
Es ist nicht mehr weit zu Schulschluss und Prom Night, und der Freundeskreis, den wir aus „Simon vs. The Homo Sapiens Agenda” kennen, wird wohl oder übel zerbrechen. Dazu kommen die üblichen Beziehungssorgen: Soll Simon sein Geheimnis Bram mitteilen? Wie wird Leah damit umgehen, dass Garrett in sie verknallt ist? Vor allem, wie wird sie damit umgehen, dass sie selbst bi ist und sich in Abby, die eigentlich Nicks Freundin ist, verliebt hat.
Wir verfolgen also all die teenage angst mit, und ich muss sagen, dass es für mich, der ich doch selbst 40 Jahre Lehrer war, ein Einblick in eine etwas andere Welt ist, denn das Ganz ist soooo amerikanisch, dass es nicht einfach ist, dem Buch mit so viel Sympathie entgegenzutreten, wie dies amerikanische Leser/innen offensichtlich tun.
Irgendwann fängt Leah an zu nerven: Sie ist zwar überkorrekt, penibel, selbstgerecht, empfindlich – sie selbst ist aber oft genug ganz schön unversöhnlich und nicht gerade kommunikationsfähig. Was hilft es den anderen, wenn es in ihr brodelt oder sie nicht mit sich zurechtkommt, wenn sie nicht darüber redet? Okay, Teenager – aber so ein nerviges Exemplar ist dennoch selten, im Leben wie im Buch. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Albertalli mit der Bi-Problematik einfach einen rip-off ihres ersten Buches versucht und dabei nicht triumphiert hat.
pp. 339 | 5./6. Klasse