Burger Wuss
Anthony arbeitet bei der Fast-Food Kette O'Dermott's, eine zwiebelringfreie Ausgabe von Burger King und dergleichen, angetan mit grüner Uniform und dem Glauben, dass O'Dermott's zu den Institutionen gehört, die Amerika groß gemacht haben. So wünscht es sich zumindest sein Boss, aber Anthony hat ...
Anthony arbeitet bei der Fast-Food Kette O'Dermott's, eine zwiebelringfreie Ausgabe von Burger King und dergleichen, angetan mit grüner Uniform und dem Glauben, dass O'Dermott's zu den Institutionen gehört, die Amerika groß gemacht haben. So wünscht es sich zumindest sein Boss, aber Anthony hat viel niedrigere Beweggründe; Turner, Musterangestellter bei O'Dermott's, hat ihm die Freundin ausgespannt, und nun sinnt Anthony unentwegt auf Rache. Rasch stellt sich heraus, dass er Turner nicht gewachsen ist – Anthony ist ein wuss (= a wimp), der einfach überall den Kürzeren zieht. Auch als er mit dem anarchistischen Veganer Shunt, der bei O'Dermott's die Laberln wendet, einen teuflischen Plan gegen Turner, Burger King, O'Dermott's und überhaupt ausheckt, scheint Scheitern wahrscheinlicher als Triumph. Es dauert ziemlich lange, bis Anthony begreift, dass er hier einen 'Krieg' führt, der eher seinen Eitelkeiten als seiner seelischen Verletzung dient.
Anderson, der schon in "Thirsty" bewiesen hat, dass er flott und unterhaltsam erzählen kann, hat in "Burger Wuss" ichbezogenes Teenager-Leiden in den Mittelpunkt gestellt und damit auch eine ein klein wenig moralisierende Geschichte geschrieben, die vermittelt, dass es auch die Sphären anderer zu respektieren gilt. Vor allem aber hat er eine hübsche Satire geschrieben, sowohl auf die Welt von 'Fast ein Essen' als auch auf die amerikanische (Un)Sitte der völligen Identifikation mit dem "eigenen" Betrieb. Wer also von teenage angst, burgers und Amercian way of life zugleich lesen möchte, dem wird mit "Burger Wuss" ein appetitlicher Happen (plus the works) vorgesetzt.