Wir schreiben noch immer die 1920er-Jahre in New York. Evie aus den „Diviners“ (s. Archiv) ist ein Radiostar geworden, Sam, der seine Mutter sucht, und Jericho versuchen, Uncle Wills Museum zu retten; Memphis und sein Bruder Isaiah ziehen sich zurück. Zwei Diviners, Henry DuBois, ein junger Mann, der Pianist werden will, und Ling, ein chinesisches Mädchen, das Wissenschafterin werden will, haben die Gabe, in Träumen zu wandeln.

Während Evie als „America’s Sweetherat Seer“ Karriere macht und das Amerika der der endlosen Träume widerspiegelt, sieht sich Ling, die Träumerin, der (historischen und gut recherchierten) Verfolgung chinesischer Einwanderer ausgesetzt. Mit Henry sucht sie im Traumland nach dessen Freund Louis; dort begegnen sie der mächtigen Träumerin Mai-Wae, die beides erschaffen kann: glückselige Träume und Albträume. Neben Horden von traumhungrigen Geistern lauern finstere amerikanische Agenten (als ob vom gegenwärtigen Home Office freigesetzt) und ein mysteriöser Mann in Grau. Wir können also gespannt sein, wie es weitergehen wird.

Wie schon im ersten Band breitet Bray einen Erzählteppich aus, der manchen zu groß geraten sein mag, der aber viel Spannung, Geschichte, persönliche Schicksale geschickt miteinander verwebt; und obwohl das Buch in der Vor-Trump-Zeit erschienen ist, wirken die willkürliche Verfolgung von Einwanderern und die salbungsvolle Gottesfurcht aktueller denn je. „It’s not jake, baby!“

pp. 613 | 5. Klasse