Hunger
Autor BURGESS, Melvin
Verlag Hammer 2013
Man möchte meinen, die Tage von Burgess als innovativem Jugendschriftsteller sind vorbei. Nach „The Hit“ (s. Archiv) liegt nun ein weiterer Roman nach dem Muster berühmter Autor plus abgegriffenes Genre vor.
Diesmal dürfen wir ein Horror-Pastiche erwarten, das mit zahlreichen Versatzstücken des Genres spielt, ohne dabei Nennenswertes zu leisten – außer natürlich, für Spannung zu sorgen, aber das können Routiniers genauso gut und dafür braucht es keinen Burgess.
Beth, im ersten Jahr an der Uni, wacht eines Morgens auf und findet Schmutz und Erde in ihrem Bett; was sie zuerst als Folge von Schlafwandeln abtut, erweist sich bald als etwas viel Schlimmeres: Sie ist ein Portal zur Totenwelt, nicht nur für ihre vor vielen Jahren verstorbene Mutter, sondern auch für einen Ghoul names Alghol, der vor 4000 Jahren gebannt worden und nun wieder auferstanden ist.
Was folgt, ist der Kampf Beths, unterstützt von ihrem Bruder Louis und ihrer Freundin Coll, gegen das absolut Böse. Dabei geht es drunter und drüber, ein Cliffhanger jagt den anderen, so nebenbei wird getötet, dass einem schwindlig wird, und die Aussichten auf ein friedliches Jenseits sind auch mehr als trübe.
Das alles ist gekonnt runtergeschrieben, enthält sogar ein paar ansprechende Passagen, ist aber insgesamt nur „hackwork.“ Schade! Aber zum Trost – es kommen Whitby (die Ghoule haben auch was Vampireskes) und Dr. Dee (der sogar ausführlicher) vor; außerdem ist der Roman in Zusammenarbeit mit „Hammer Horrors“ erschienen – dort passt er auch einigermaßen hin.
pp. 293 | 5. Klasse