Diesmal wird es noch komplizierter; die Diviners erfahren über ihren Ursprung, die finstersten Machenschaften werden aufgedeckt, die Geister kommen auf New York zu, Jake Marlowe verfolgt skrupellos seine Ziele, die Geheimdienstagenten sind aber noch schurkischer – am Schluss hängt alles in der Balance, noch dazu, wo „The King of Crows“ (das Böse schlechthin) sein Kommen angekündigt hat. Wir werden also auf den Abschlussband warten müssen, um zu sehen, wie sich alles entwirren wird.

Bray liefert in King-Manier den Horror, aber sie wird in diesem Buch auch politischer, denn die Geister sind die Geister der Vergangenheit, mit denen Amerika leben muss. Kein Wunder, dass die Diviners, die mit ihnen kommunizieren können, angefeindet werden, denn lieber hätte man ein makelloses Land. Aber da sind auch die Staatsfeinde der Gegenwart (1927), die auf ihre Art die Ungerechtigkeit und den Rassismus beseitigen wollen.

Bray, die selbst gut recherchiert (und auch Profis für sich arbeiten lässt), meint im Nachwort, dass viel von dem, was sie schreibt, einen historischen Kern hat. Wenn es das ist, wo Trump „make America great again“ sieht, dann muss man sich nicht nur vom „King of Crows“ fürchten. Für Leser/innen mit langem Atem!

pp. 546 | 5. Klasse